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Was erwartet euch im Nachmittagskurs Malerei / Grafik ?

Im Nachmittagskurs Malerei / Grafik begeben wir uns auf die Suche, stoßen auf Fragen und Probleme. Diese können ganz klassischer Art sein, wie beispielsweise Fragen der Umsetzung von Anatomie, Perspektive und /oder der Entwicklung einer ganz eigenen Handschrift.

Alle Teilnehmenden sind durch unterschiedliche Backgrounds geprägt und bringen eine eigene Persönlichkeit und Weltsicht in den Kurs mit. Denn jede/r von uns kommt von irgendwo her und geht irgendwann irgendwo hin.

Im Austausch mit den MitschülerInnen werden die Teilnehmenden wiederum auf ganz eigene Art und Weise geprägt. Diese gegenseitigen „Prägungen“ finden auch auf visueller, bzw. auf ästhetischer Ebene statt. Das Machen, Reden und vor allem das Sehen gemeinsam zu lernen, ist dabei ein ganz wichtiger Punkt. Hierbei wird die Wahrnehmung geschult, werden unterschiedliche Eindrücke aufgenommen und weitergegeben. In Bezug auf das Wiedergeben, bzw. Weitergeben der eigenen Eindrücke wird das Erlernen von künstlerischen Techniken relevant, für welches wiederum Neugier und das Prinzip des Zufalls eine wichtige Rolle spielen.

In der Auseinandersetzung mit und der Aneignung von künstlerischen Techniken werden wir uns u.a. mit unterschiedlichen künstlerischen Handschriften und den damit verbundenen Themenfeldern beschäftigen, wie beispielsweise der Anatomie (mit Modell), Perspektive, Druckgrafik, Stillleben, Schrift, Maltechnik, Leinwandbau, Naturstudium, der Motorik (z.B. Pinselführung) etc. Außerdem werden wir in verschiedene Themen und Epochen eintauchen.

Wichtig ist abschließend anzumerken, dass es im Nachmittagskurs Kunst nicht darum geht, Kinder und Jugendliche auf ein Kunststudium vorzubereiten. Vielmehr geht es darum, eine grundsätzliche Sensibilität für das bewusste Wahrnehmen zu entwickeln. Das Sehen lernen und verstehen. Das meint auch, Dinge und Sachverhalte in der eigenen Umwelt als interessante, bemerkenswerte oder verwunderliche Phänomene zu beobachten, die eventuell zuvor als selbstverständlich wahrgenommen wurden und diese wiederum auf eine ganz eigenen Weise zu befragen und zu verarbeiten.

 

Was erwartet euch im Nachmittagskurs Plastik (plastisches Gestalten)?

In diesem Kurs gilt es, die uns umgebenden Dinge auf eine andere Weise zu entdecken. Unsere Welt ist eine dreidimensionale. Wenn wir durch sie mit offenen Augen gehen und sie mit unseren Händen und Sinnen an- und erfassen, kann sie für uns ein riesiger Fundus von Entwürfen darstellen. Die Natur schenkt uns viele gute Beispiele plastischer Kunst und sie liefert uns auch tolle, verschiedene Materialien mit denen wir uns selbst neue Gegenstände erschaffen können. Im Plastikkurs ist die Kombination von Umwelt und Fantasie gefragt. Durch die Umsetzung in verschiedenen Materialien lernen wir die Techniken dazu kennen.

Aivy Tran, Tonplastik

Der Plastikkurs findet für die Schüler der Kunstklassen in der 9. bis 12. Klassenstufe statt. Die  Themenangebote teilen sich in Aufgaben für Anfänger und Fortgeschrittene. Über den Zeitraum eines halben Jahres werden unter einem Thema plastische Arbeiten angefertigt. Die Vorgehensweise beinhaltet das schrittweise Herantasten an die persönliche Lösung. So beginnt die Arbeit mit einer Recherche, die in die grafische Darstellung der Gedanken und Entwürfe mündet bis dann das plastische Material bearbeitet und in Form gebracht wird.

Der Gestaltungsprozess wird durch die Vorstellung der eigenen Arbeit vor den Mitschülern abgeschlossen.

Die Einführungsaufgabe für die Beginner kann eine Papier-Faltaufgabe sein, die in mehreren Ausführungsvarianten zu absolvieren ist. Der erste Teil ist die Entwicklung eines Reliefs aus weißem Karton auf gleichermaßen weißem Trägergrund. Dabei tritt die plastische Wirkung der Faltung und des entstehenden Schattenschlags besonders deutlich zu Tage. Die rasterartige Anordnung der einzelnen Faltteile erlangt durch deren Kombination zu einer neuen Qualität.

Adina Herrmann, Papierrelief in Weiß, Karton

Darauf aufbauend wird das Papierteil neu interpretiert, in Form einer freien Plastik, als Bildflächengestaltung, als Gebrauchsobjekt…

Adina Herrmann, plastische Papiergestaltung, Karton

Marleen Wolff, farbige Papierplastik

Neben der Hauptsemesteraufgabe gibt es Kurzaufgaben die auf bestimmte jahreszeitliche oder politische Ereignisse bezugnehmen. Z.B. wird in einigen Kursen in der Weihnachtszeit Glasgravur oder experimentelles Glasfusing (Glasverschmelzung), durchgeführt.

Hannes Martin, Glasfusing

Glasgravur

 

Die Themen für die höheren Klassenstufen umfassen eine große Bandbreite. Jetzt ist es Zeit zu experimentieren, die Möglichkeiten von unterschiedlichen Materialien zu ergründen und deren „Auswirkung“ auf die entworfene Plastik zu erleben. Es ist Zeit der Fantasie freien Raum zu geben und die gelernten Gestaltungsgesetze in den eigenen Entwürfen bedacht anzuwenden. Es ist Zeit, die eigenen Stärken und Vorlieben bewusst einzubeziehen und die Fähigkeiten und Fertigkeiten auszubauen.

Zum Thema:    Bemalen von keramischen Rohlingen unterschiedlicher Funktionen.

Drei unterschiedliche Artikel von Schrühware (vorgebrannte Keramik), ein Teller, eine Schale, ein Becher, soll zusammenpassend dekoriert werden. Die zu bewältigende Herausforderung dabei stellt die unterschiedliche Gefäßform dar, zylindrisches Gefäß, flacher Teller, halbrunde Schale.

Elisa Eisenschmidt, bemalte Keramikschale

Maya Luna Ohl, bemalter Keramikteller

 

Zum Thema:    Vogel- Reliefgestaltung.

Die Gestaltung des Reliefs mit dem übergeordneten Thema ´Vogel´ eröffnet die Möglichkeit, ein Unterthema selbst zu kreieren und so die Vorgabe sich zu Eigen zu machen.

Die bildhafte Anwendung verschiedener Kontrastarten und die eigene Wahl der Materialkombination verstärken diesen Effekt.

Luise Meyer, Glasrelief

Lucia Rapp, Vogelrelief, Glas und Ton

Fischrelief, Keramik

Zum Thema:    Schachfiguren.

In einem Schachspiel gibt es sechs verschiedene Charaktere. Die Gestaltung von Spielfiguren unterliegt mehreren Kriterien, sie müssen den Spielfluss und die Erkennbarkeit unterstützen und dennoch eine Einheit bilden. Außerdem gibt es eine Menge bereits existierender Schachfiguren. Wie gestaltet man vielfach existierendes neu?

Katharina Ernert u. Nele Brandt, Gips und Karton

Dorothea Weidner, Schachfiguren, Metall

Die genannten Themen sind neben weiteren, nicht genannten, in den letzten Jahren von den Schülern bearbeitet worden und stehen hier beispielhaft als Auszug.

Ein wichtiger Baustein für die Kunstklassen ist die jährlich stattfindende Projektwoche. In dieser wird den Schülern ermöglicht, eine Woche durchgängig eins der angebotenen Projekte in kompakter Form auszuführen und im Anschluss die Ergebnisse der Öffentlichkeit zu präsentieren.

 

Im Plastikkurs eröffnet sich die Möglichkeit, Techniken zu erlernen, mit Materialien zu experimentieren, die Bearbeitung in Paaren oder Gruppen zu erfahren und zu erproben und vor allem aber, sich selbst auszutesten.

Viel Spaß dabei!

Plastikkurs am Burggymnasium Wettin, Kursleitung: Dipl.-Designerin Monika Janietz-Herrmann

Imke Hofmeister, Vogelwesen