30. Jahrestag des Mauerfalls
- 19. November 201919. November 2019
- von Weise
Wie war es eigentlich den Mauerfall mitzuerleben? Was ist ein Broiler und ein Begrüßungsgeld? Vielleicht kennen manche das letzte.
Wir hatten am Donnerstag, dem 7. November, die Möglichkeit, im Rahmen des 30. Jahrestages vom Mauerfall, uns Geschichten von drei Zeitzeugen anzuhören, diesen Fragen zu stellen und weitere interessante und spannende Fakten zum Mauerfall zu erfahren.
Wir waren acht Schülerinnen der elften und zwölften Klasse, die mit Herrn Deparade nach Merseburg ins Domstadtkino gefahren sind. Dort angekommen haben wir uns einen Film angeschaut, welcher den Schwerpunkt der Teilung der Nation durch die Mauer hatte.
Nachdem wir uns den Film angeschaut hatten, haben uns drei Zeitzeugen ihre eigenen Geschichten zum Mauerfall erzählt und welche Erlebnisse sie mit diesem einprägsamen Ereignis verknüpfen.
So hat uns Sebastian Krumbiegel, einer der Sänger von den Prinzen, von seinen Erlebnissen in Leipzig erzählt und auch, dass er bei einer der wichtigsten Demonstrationen in Leipzig nicht mehr dabei war, weil die zu heftig wurden und man dann doch echt Angst haben musste, wenn man dort hinging. Außerdem hat er uns von seinen Westbesuchen mit dem Thomanerchor erzählt, wo sie dann mal nach Westberlin durften. Eine Sache, die aber bei uns allen bestimmt hängen geblieben ist, ist die, dass er uns dazu aufgefordert hat, dass wir auch noch heute unsere Einheit und Freiheit bewahren müssen und auch, dass es wichtig ist, dass unsere Generation sich politisch engagiert.
Ein weiterer Zeitzeuge, der uns von seinen Erlebnissen als Junge erzählt hat, war Lutz Heimann, den vermutlich einige aus dem Sport kennen, da er schon mehrfacher Weltmeister im Rettungsschwimmen geworden ist und auch einmal mit einem Freund die Insel Mallorca umschwommen hat. Zumindest wäre er ohne die DDR erst gar nicht zum Schwimmen gekommen, so erzählte er uns, da er damals, auf Grund seines Körperbaus, ins Schwimmen eingeteilt wurde und er dann auch über seine Trainerin in die Sportschule in Halle gekommen ist. Er selber war erst 13 Jahre alt, doch war es auch interessant, dass er durch diesen Staat, der von vielen sehr kritisch betrachtet wird, zu dem Sport gekommen ist, der ihm später viele Erfolge einbrachte.
Die dritte Zeitzeugin Katrin Riemay, eine Pharmazeutin aus Quedlinburg, konnte uns eine komplett andere Geschichte vom Mauerfall erzählen, da sie schon am 30. September losgefahren ist, um am 1. Oktober gemeinsam mit ihrem Freund und einem weiteren Freund über Prag in den Westen zu zu flüchten. So hat sie uns von ihren Ängsten, wie über einen Zaun klettern zu müssen, erzählt, aber auch von ihrer heilen Ankunft im Westen.
Nachdem uns wir uns diese Geschichten angehört hatten, wurden uns Aufnahmen von einer Schulhofumfrage gezeigt, in welcher auch solche Fragen gestellt wurden, wie ich schon eingangs erwähnt habe und auch uns wurden diese Fragen gestellt. Dabei haben wir gelernt, was ein Broiler ist, nämlich ein gegrilltes Hähnchen, und auch, was Begrüßungsgeld ist, nämlich das Geld, welches die DDR-Bürger bei der Wiedervereinigung bekommen haben, wenn sie zum ersten Mal in den Westen gereist sind.
Danach waren wir mit dem Fragen dran, denn nun durften wir den Zeitzeugen die unterschiedlichsten Fragen zur Wende und zur DDR stellen und dabei haben wir noch einige interessante Dinge zum Mauerfall erfahren.
Anschließend war die Veranstaltung, welche vom Landkreis Saalekreis organisiert wurde, zu Ende und wir sind wieder mit den Bussen nach Hause gefahren.
Insgesamt war das ein lehrreicher und interessanter Tag und es war unglaublich wichtig, diese Möglichkeit zu bekommen, da es eine Geschichte ist, die uns heute zu dem macht, was wir als Einheit sind und ich denke, dass wir uns diese Einheit bewahren und uns diese nicht mit Hass, Rassismus und Diskriminierung kaputt machen sollten.
Klara Liebrecht, Klasse 11/5